Zu meinen Instrumenten für die Mbirations:

In Zimbabwe/Mosambique ist der Ursprung dieses Instruments, das dort Mbira genannt wird (Ein anderer Name ist z.b. Kalimba). Es gibt dieses Instrument seit sehr langer Zeit (es wurden 1500 Jahre alte Mbira-Lamellen gefunden). Es begleitet(e) die Menschen von der Geburt, über Hochzeit... bis zum Tod und darüber hinaus. Die Mbira aus Zimbabwe ist das technisch höchstentwickelte Lamellophon und es ist in einen einzigartigen kulturellen Zusammenhang eingebunden. Die Mbira muss nämlich zum Herbeirufen der Ahnen eingesetzt werden, da die Ahnen nur kommen, wenn sie die Musik hören, die sie kennen, und das ist nun mal Mbiramusik.

Ich nehme Pianinos, zerlege Sie und baue sie zu „Mbiraklaviern“ um. Fotos sehen sehen Sie hier. Tristan Schulze hat im Rahmen der Ausstellung im Klangturm St. Pölten die Instrumente vorgestellt: ein kurzes Video dazu sehen sie hier:

Das Klavier aus der europäischen Tradition, das es in der heutigen Form erst 150 Jahren gibt, wird hierzulande oft als die Spitze der Entwicklung des Instrumentenbaus bezeichnend. Daß die Mbira als Daumenklavier bezeichnet wird kann als Ausdruck der Selbstüberschätzung der europäischen Kultur gelesen werden. Es wird dabei übersehen, daß die Mbira z.b. eine ganz andere eigene Art des Musizierens ermöglicht, und eine ganz andere Stellung im Leben einnimmt wie das Klavier. Ich taste das Klavier als Ausdruck dieser Überheblichkeit an und versuche mich der Mbira anzunähern. Die eurozentrische Haltung als Ausdruck eines tiefen Grabenkampfes soll überwunden werden,weil sie viele Möglichkeiten des Ausdrucks und des Kontakts verbaut.