Aki Takase, Flügel Festival 2001
Einsichten in Flügel

Das Ende des Projekt Flügel

050505

Hallo,
vor langer langer Zeit, wars gestern oder wars heut da gabs immer wieder "info rio(t)s". Seit 10 Jahren schon bin ich in Wien? Ach nein, ich wohn' ja nun in St. Pölten.

Zurück:
Es war zu einer Zeit als die Regierung in Ost-Berlin meinte ein Kulturministerium zu brauchen, denn es mußte festgelegt werden was sozialistische Kunst ist. Die KünstlerInnen ließen sich das nicht so einfach vorschreiben und machten Anfang der 50-er Jahre einigen Wirbel.

´54 war es dann soweit, daß das neue Ministerium installiert wurde. Und was machte dieses Ministerium? Eine der ersten Maßnahmen war, im feindlichen westlichen Deutschland-Ausland einen Konzertflügel zu bestellen, weil: ein Konzertflügel ist wichtig wenn man z.b. internationale Konferenzen machen will. Denn Flügel bedeuten wohl große Kultur. Und da es die Regierung ihrer besten Klavierbaufirma (Blüthner) verunmöglichte gute Instrumente zu bauen wandte sie sich an Grotrian Steinweg in Braunschweig.

Wir schreiben das Jubeljahr 1955 als der Flügel die Bühne der Hauptstadt der TäTäRä betritt.

50 Jahre sind vergangen. Der Genosse „Volkseigentum der DDR“ verließ mit meiner Hilfe die alten eingestürzten Neubauten und.... der Rest ist Geschichte.

Aber keine Zukunft ohne Geschichte, das ist klar.

050505

Gedenken und Erinnerung nach dem Motto „was machst Du mit Deinem Nazierbe?“

Wir schreiben das Jahr 2005.

Ich- Rio- lade Euch zu einer kleinen Gedenk- und Jubelfeier in Christoph Amanns Wohnzimmer ein. Nach jahrelanger Arbeit, bei der vor allem Meister Balas Bernhardo, aber auch viele andere mitgewirkt haben steht der Flügel nun dort in dem! Wiener Aufnahmestudio für experimentelle Musik Wiens, und hat sich durch die Hilfe von Mikaya alias "radikalphänomenalidealoptimalKonzertstimmer" so gut wie möglich akklimatisiert und durfte bei so manchen Konzerten und CD-Aufnahmen mitwirksen.

Bei dem großen Festival vor drei Jahren ist Bernhard 5 Minuten nach halb acht beim Eröffnungskonzert unter dem Flügel hervorgekrochen und hat gemeint, daß er zwar noch nicht fertig ist, aber: gemer!

Wenn ihr ein Instrument mitbringen wollt, so wißt ihr eh: Verstärker gibt's und Mikros und der Flügel ist sowieso da.

Und macht doch was ihr wollt!

Trauts Euch!

Der Traum war immer allen ein Instrument zur Verfügung zu stellen, das man normalerweise nicht anfassen darf. Vielleicht ein absurder Traum, weil es eh gut ist, daß es Leute gibt, die KlavierspielerInnen sind und phantastisch, berührende Musik machen können, so daß man leicht dastehen kann und sich nichts mehr traut. Der Traum ist aus, aber........ (RR)

Let´s party, oder auch let´s concert!

smash.....

freu mich auf Euer kommen. Um angemessene Bekleidung und würdige Speisenzugabe wird gebeten.

Es war für mich immer klar, daß ein wichtiger Punkt des ganzen „Projekts Flügel“ war, die Entwicklung eines Instruments miterleben zu können und zusammen...zusammen...zusammen..........Wahrlich.......

Es gab da viel Rätselraten was das graue Entlein denn wohl werden würde. Wünsche, Hoffen und Bangen und immer die Frage was das alles mit mir/dir/uns zu tun hat. Immer die Frage wie sehr man/frau sich auf die Geschichte einläßt und wie sich dieser Kontakt ausdrückt und anhört.

Gut. Das graue Entlein hat sich zu einem schwarzen Schwan und Laptop-Spieltisch entwickelt.

Daß ich noch eine Geschichte zu klären hab (jüdisches Landschulheim....- ) ist erstmal meine Geschichte, nachdem in Bezug darauf die Zusammenarbeit  mit einigen Leuten vor zwei Jahren so elend zusammengebrochen ist. Oh ja, es ist vieles zusammengebrochen die letzten zwei Jahre, aber: ich hoffe, daß ich es schaffe noch dieses oder spätestens nächstes Jahr eine Soundinstallation zu all  diesen Themen unter Wasser im Ursprung eines Baches zu machen (Rio grüßt). Ihr werdet davon erfahren, ganz geheim wird das nicht stattfinden. Es geht immer noch ums Hören. Ich arbeite erstmal alleine an einer Soundinstallation, ich versuche nicht mehr krampfhaft Leute einzubinden. Wens interessiert kann sich bei mir erkundigen.

Der Flügel ist ein Flügel ist ein Flügel.

Ich hoffe die Geschichte wird den Sound der mit dem Flügel gemacht wird weiter beeinflussen.

Ich habe mein Bestes gegeben für das "Projekt Flügel" und auch viel Mist gebaut. Vieles hat nicht so geklappt wie ich erhofft hatte. Ich kann oft nichtmal genau sagen ob es an mir oder an ... gelegen hat.

Projekte zeichen sich laut Definition dadurch aus, daß sie zeitlich begrenzt sind- heißt es.

Ich wollte das nie wahrhaben. Der Weg ist das Ziel. Let´s go. Das Ankommen ist nicht wichtig

....Stop! Was war werde ich nicht vergessen.

Mal zumindest einen Zwischenstrich zu ziehen kann befreieind sein- heißt es auch. Ich hoffe das.

Ich glaube es ist gut das "Projekt Flügel", das untrennbar mit mir verbunden ist zu beenden. Manchmal stand ich mir selbst im Weg und vielleicht sogar anderen.

Das unbestimmte Schlaginstrument ist ein Konzertflügel geworden, der offen ist für neues. "Projekt Flügel goes Projektflügel"?

Beim Festival Projekt Flügel kommt 23.9.-5.10.2001 zelebrierte Charlemagne Palestine die Taufe des Flügels : Berlino ist sein Name.

Respect&Contact

let´s go
let´s party
let´s concert

vorwärts und nicht vergessen

Solidarität

050505

50

see you

hear you

herzliche Grüße
vom Rio