Klangturm St. Pölten 2006, "Strange Instruments - Metall Klingt"
Dosenklavier-Raumklavier
Im Zentrum der Ausstellung "Strange Instruments- Metall Klingt" im Klangturm St. Pölten 2006 stand ein Flügel, dessen Name noch nicht klar ist. Bisher nenne ich es "Dosenklavier" (jemand meinte "Klaviedosium"-na ja) vor kurzem entstand die Bezeichnung "Raumklavier", da ich es geschafft habe mit dem Instrument den Klang des Klaviers in den Raum zu "projizieren". Schauen Sie einfach zuerst mal ein paar Bilder dieses Instruments an (Bildleiste oben, ganz links)
Slyvia Bruckner hat im Rahmen der Sessions immer wieder das Instrument bespielt. Hierzu ein Audio Mitschnitte.
Hier - Video 1 - ist ein Video anzuschauen, bei dem Tristan Schulze ("Triology") die Instrumente betastet.
Das Video 3 zeigt mich, wie ich das Dosenklavier vorstelle.
Am Anfang stand die Idee ein Klavier mit Metallresonanzboden zu bauen. Die Idee entstand vor ein paar Jahren, im Laufe der Arbeit am "Projekt Flügel". Hannes Raffaseder, der Kurator des Klangturms fand die Vorstellung gut, ein Instrument auszustellen, das nach außen hin wie ein normaler Flügel aussieht und doch ganz anders ist. Außerdem ist die Ausstellung eines Instruments ein Beitrag zu dem was im Klangturm großgeschrieben wird: Interaktivität. Ein Musikinstrument ist dafür da bespielt zu werden, sich in Interaktion zu begeben.
Da am Anfang die Idee des Metallresonanzbodens lag, haben auch die anderen Instrumente damit zu tun, Metall zum Klingen zu bringen. Aufgrund meiner Beschäftigung mit Dosen bei der Arbeit am Flügel, habe ich in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des "orchster recycled" eine Idee von Max Vandervorst hergenommen und zwei Dosensteeldrums gebaut. Ein anderes Instrument ist ein Pianino, das ich zu einem Daumenklavier umgebaut habe- eine kleine homage an Afrika. In Simbabwe ist das Daumenklavier (Mbira) seit Jahrtausenden nachweisbar und begleitet die Menschen durchs ganze Leben (Geburt, Krankheit, Hochzeit, Tod).
Die Zeit im Klangturm hat mir immer wieder gezeigt, daß der Weg, eine Idee verwirklichen zu wollen sehr leicht zum Scheitern verurteilt ist. Allerdings kann das Tun kreative Prozesse in Gang setzen, sodaß Neues entstehen kann.
Die Ausstellung war immer als Werkstatt gedacht. So ist es nicht verwunderlich, daß die Instrumente ihr aussehen und ihre Klangmöglichkeiten im Laufe der Ausstellung veränderten und neue Instrument hinzukamen. Daß es einmal im Monat, die Möglichkeiten gab MusikerInnen für Sessions einzuladen ist sehr schön, da ich selber ja immer nur ein Instrument alleine spielen kann. So entstand die Möglichkeit verschiedene Spielarten zu entwickeln. Es stellte sich allerdings auch heraus, daß Klangmöglichkeiten z.b. des Raumklaviers so immens und neu sind, daß eine neue Art des Spielens erfunden werden muß. Das Instrument als Klavier (durch die Tastatur) zu benutzen ist nur eine kleine Möglichkeit. Das Instrument ist keine Präparierung eines Klaviers. Es ist ein neues Instrument entstanden, das ich unbedingt weiterentwickeln möchte. Die Dekonstruktion von vielen Klavieren in den letzten 15 Jahren hat etwas neues entstehen lassen ( z.b. Aktionen im Laufe des "Projekt Flügel") Es hat sich für mich ein neuer Horizont eröffnet. Es werden noch einige Neukonstruktionen folgen. (z.b. die Weiterentwicklung des Daumenklaviers, das auch letztes Jahr für die Ausstellung im Klangturm entstand).
Die Dosenklavier Sessions
Einmal im Monat fanden sogenannte Sessions (Fotos dazu gbits hier) statt, die unter dem Motto: „hören, mitmachen, tanzen“ standen:
21. September 2006, Konzertabend: Mia Zabelka (Violine, Klavier), Electric Indigo (Turntables, electronics-war leider krank-schade), Sylvia Bruckner (Klavier) und Konrad Cernohous (recycling,recycling,recycling)
24. August 2006: Hans Tschiritsch - 'strange instruments'-Kollege und Musiker, Courtney- Steeldrummer -langjähriger Mitspieler von Hans Tschiritsch, Karen Schlimp und Isabel Ettenauer
20. Juli 2006: Elmar Hanke und Edwin Hirschmann
22. Juni 2006: Sylvia Bruckner, Manfred Lagler, Tristan Schulze (Cellist von "Triology"), Mitglieder der Musiker vom 'African Cultur Centre' in St. Pölten, Konrad Cernohous (recycle)
18. Mai 2006: neben Sylvia Bruckner und Konrad Cernohous: Norbert Schmid brachte Hangs als special guest mit
